
Psychosoziale Beratung und Begleitung
Wir bieten Geflüchteten mit psychischen Belastungen Unterstützung und einen einfachen Einstieg in die weitere Versorgung.
Viele Menschen, die aus ihrem Heimatland fliehen mussten, haben vor und während der Flucht schlimme Erfahrungen gemacht. Erinnerungen an belastende Erlebnisse erschweren den Alltag. Dazu kommt die oft schwierige Lebenssituation in Deutschland und Ungewissheit über die eigene Zukunft.
Refugium unterstützt bei den ersten Schritten (zurück) in ein stabiles Leben und bietet
- Einschätzung der Situation und Klärung des Unterstützungsbedarfs
- Hilfen für eine erste psychische Stabilisierung
- Sozialpädagogische bzw. sozialarbeiterische Unterstützung bei der Klärung und Verbesserung belastender Lebensumstände
- Kunsttherapeutische Begleitung für Kinder und Jugendliche, einzeln oder in der Gruppe
- Vermittlung in weiterführende psychosoziale Angebote und Therapie
Unser Angebot ist kostenfrei und vertraulich. Auf Wunsch können unsere Klientinnen und Klienten dabei auch anonym bleiben. Bei Bedarf finden die Gespräche dolmetschergestützt statt.
Wir richten uns an Erwachsene, Kinder sowie Jugendliche und bieten außerdem Familiengespräche an.
Gruppen- und Einzelangebote
Kunsttherapie
Heilpädagogische Kunsttherapie bietet das Refugium vorrangig für Kinder, Familien und junge Erwachsene mit Fluchterfahrung an – individuell oder in kleinen Gruppen. Dabei geht es um die Freude am eigenen und gemeinsamen Gestalten mit künstlerischen Mitteln wie Farben, Formen, plastischen Elementen etc. Durch spielerisches Experimentieren und Erproben können eigene Erfahrungen verarbeitet und ausgedrückt werden, und eigene Kompetenzen werden erlebbar gemacht. Durch eine Spende der Waisenhausstiftung können langjährig erfahrene Kunsttherapeutinnen Einzel- oder Gruppentermine anbieten. Es sind keine künstlerischen Vorkenntnisse nötig. Das Angebot ist kostenlos.
Kontakt:
Linn-Marie Hahn
(07 61) 79 03 23 04
linn-marie.hahn@caritas-freiburg.de
Weitere Gruppenangebote
Es sind im Refugium weitere Angebote in Gruppen geplant. Sie werden rechtzeitig über unsere Internetseite bekannt gegeben.
Medizinische Koordinierung
Seit Frühjahr 2016 organisiert der Verein Refudocs Freiburg e. V. mit seiner Koordinationsstelle die ambulante fachärztliche Versorgung Geflüchteter in Freiburg. Das Projekt wird seitdem von der Stadt Freiburg gefördert. Mit der Gründung von Refugium im März 2018 wurde die Koordinationsstelle der Refudocs vollständig in das Refugium integriert.
Bei der medizinischen Koordination arbeiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter meist mit den Sozialdiensten der Stadt Freiburg zusammen. Darüber hinaus werden auch private Anfragen übernommen.
Die Sozialdienste bzw. seltener eine Einzelperson beauftragen Refugium, für eine Patientin oder einen Patienten einen entsprechenden Facharzttermin auszumachen. Zusätzlich zur Terminvereinbarung wird eine/n passende/n Dolmetscher/in ausgewählt und vermittelt. Bei der Auswahl spielen unter anderem das Geschlecht sowie die Sprach- und Allgemeinkompetenz des Dolmetschers eine Rolle.
Zur medizinischen Koordination verwendet Refugium meist einen von Refudocs entwickelten multifunktionalen Anmeldebogen. Anders als bei der psychosozialen Begleitung im Refugium gibt es bei der medizinischen Koordinierung keinen direkten Kontakt zu den Patientinnen und Patienten.
Kontakt:
Gabriele Häßler
(07 61) 79 03 23 12
koordinationsstelle-refudocs@caritas-freiburg.de
Angebote für Fachkräfte
Für Fachleute und Ehrenamtliche bieten wir Beratung und Fortbildung zu den entsprechenden Themen, z. B. Flucht und Trauma, Möglichkeiten der Selbstfürsorge oder zur Wohn- und Lebenssituation von Geflüchteten in Freiburg. Gerne geben wir unser Fachwissen weiter!
Der Caritasverband Freiburg-Stadt e. V. als einer der beiden Kooperationspartner von Refugium unterstützt mit vielen weiteren Einrichtungen und Projekten geflüchtete Menschen – zum Teil in Kooperation mit anderen Trägern.
Projekt „Together we belong“ – Förderung schwer erreichbarer geflüchteter junger Frauen
Seit dem 01.05.2020 läuft das Projekt „Together we belong“ – Förderung schwer erreichbarer geflüchteter junger Frauen zwischen 18 und 27 Jahren, welches vom Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg im Rahmen des „Zukunftsplans Jugend“ gefördert wird. Das Projekt wird von den Mitarbeiterinnen des Refugiums Freiburg durchgeführt. Es soll eine Gruppe für geflüchtete junge Frauen entstehen, durch welche die jungen Frauen miteinander in Kontakt kommen können. Zudem soll der Zugang zu nicht fluchtspezifischen Angeboten in Freiburg erleichtert werden. Die jungen Frauen können sich in einem geschützten Rahmen über verschiedene Themen, wie z.B. Zukunft/Identität, Frauengesundheit, Sexualität, Partnerschaft, Stressbewältigung und Empowerment, austauschen. Gemeinsam möchten wir verschiedene Orte zur Freizeitgestaltung in Freiburg erkunden, sowie den jungen Frauen das Andocken an professionelle Anlaufstellen für verschiedenste Themen erleichtern.
Aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie ist es bisher leider nicht möglich gewesen eine Gruppe vor Ort anzubieten, weshalb aktuell Klientinnen, die der Zielgruppe des Projektes entsprechen, in Einzelberatung/Therapie in den Räumen des Refugiums begleitet werden. In Planung ist derzeit eine Gruppe, die sich regelmäßig online trifft und bei welcher sich die jungen Frauen, in einem angeleiteten Rahmen, über oben genannte Themen austauschen- und Fragen stellen können.
Weiter bieten die Mitarbeiterinnen im Rahmen des Projektes Fortbildungen und Webinare für Fachkräfte und Klientinnen zu verschiedenen Themen, wie zum Beispiel Stressbewältigung, sexualisierte Gewalt, Psychotraumatologie und zu ganz lebenspraktischen Themen, wie z.B. Wohnungssuche, an.
Kontakt:
Verena Biskup
0151 27 24 82 19
verena.biskup@caritas-freiburg.de
Projekt: „Gesundheitslotsen für Menschen mit Fluchterfahrung in Freiburg und im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald“
Die seit September 2019 bestehende Regionale Koordinierungsstelle zum Gesundheitsdialog und zur gesundheitlichen Prävention für Menschen mit Fluchterfahrung ist im Refugium angesiedelt. Partner des Projekts sind das Amt für Migration und Integration der Stadt Freiburg und der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald.
Im ersten Projektjahr wurde eine Bestandsaufnahme und Bedarfserhebung bezüglich Gesundheitsförderung und Prävention bei Menschen mit Fluchterfahrung in Freiburg und im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald erstellt. Dafür wurden Mitarbeitende sozialer und medizinischer Dienste und Einrichtungen sowie Menschen mit Fluchterfahrung befragt.
Auf dieser Datenbasis wurde ein Multiplikatorenkonzept entwickelt, bei dem Menschen mit Fluchterfahrung als Gesundheitslotsen und Gesundheitslotsinnen geschult werden. Diese sollen anderen Menschen mit Fluchterfahrung im Rahmen von Infoveranstaltungen und Workshops Grundlagenwissen über das deutsche Gesundheitssystem sowie über die Themen Ernährung, Bewegung und Entspannung vermitteln. Darüber hinaus fungieren sie als Brückenbauer und geben je nach thematischen Interessen Informationen über Angebote und Beratungsstellen zu gesundheitlichen Themen in Freiburg und im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald. Im zweiten Jahr wird das Projekt für Menschen mit Migrationshintergrund geöffnet.
Die Vernetzung von Akteurinnen und Akteuren im Bereich Gesundheitsförderung zwischen verschiedenen Sektoren (Kommune, Krankenkassen, soziale und medizinische Dienste) sowie zwischen Akteuren aus Freiburg und dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald wird fortgeführt.
» Abschlussbericht zur Bestandsaufnahme und Bedarfserhebung, PDF
Dieses Projekt wird bis September 2023 durch die Stiftung für gesundheitliche Prävention Baden-Württemberg aus Mitteln der gesetzlichen Krankenversicherung Baden-Württemberg gemäß § 20 a Sozialgesetzbuch (SGB) V unterstützt.
Kontakt:
Silke Marzluff
Telefon (07 61) 319 16-713
Mobil (01 51) 51 89 73 80
silke.marzluff@caritas-freiburg.de